Veröffentlicht am: 20.08.2022
 

 

Engagement ist Schlüssel zur Rettung der Eishalle

Von Thomas Rademacher

 

 

Ernst Lauterjung (SPD) brachte es im Sportausschuss auf den Punkt: „Wir alle sind froh und dankbar, dass Sie den Mut haben, das Risiko und die Verantwortung auf sich zu nehmen.“ Diese Worte richtete der Vorsitzende an Wolfgang Lingen und Marcus Mayer-Kereszetes, die den EC Bergisch Land (ECB) im Ausschuss vertraten und künftig mit Hilfe einer neu gegründeten gemeinnützigen GmbH die Eissporthalle als Erbpächter betreiben werden.

Zwei Meilenstein-Entscheidungen gerieten beinahe zur Formsache. Die Stadt wird die Eishalle von der Lebenshilfe-Tochter „anders leben“kaufenund dem ECB mit163 000 Euroaus der Sportpauschale unter die Arme greifen. Diese Summe dient zur Instandsetzung der Sportstätte, so dass eine Öffnung im Oktober realistisch ist. Und ganz nebenbei: Der Verein wird die in den Maßnahmen enthaltene Mehrwertsteuer an die Stadt zurückerstatten, wodurch sich die Summe sogar noch etwas reduziert.

Bemerkenswert an diesem gesamten Vorgang sind insbesondere zwei Dinge. Zum einen demonstriert derSportausschuss Einigkeit. Nicht nur waren die Entscheidungen einstimmig, auch die vorangegangene Diskussion stand immer unter dem Aspekt, dass alle Fraktionen die nun umgesetzte Lösung außerordentlich begrüßen. Der Umstand, dass die Eishalle ein Solinger Alleinstellungsmerkmal im Bergischen Land ist und nicht nur für den Sport, sondern auch als Begegnungsstätte erhalten bleiben soll, eint offenbar die gesamte politische Bandbreite.

So sehr der Ausschuss die Lösung begrüßt und in diesem Fall die Verwaltungsarbeit für die Ausarbeitung des Deals mit der Lebenshilfe lobt, so deutlich lässt sich sagen, dassohne das Engagement des Vereins überhaupt nichts laufen würde. Was Vorsitzender Wolfgang Lingen und sein Team in den vergangenen Monaten erarbeitet haben, lässt sich nur erahnen. Es existiert ein ausgeklügeltes energetisches Konzept weit über die Instandsetzung der Halle hinaus. Der Verein will die Sportstätte nicht nur irgendwie betreiben, sondern hat Ideen inklusive Nutzung der warmen Abluft, Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie der Eishalle als Party-Location. Na klar: Lingen und Co. möchten freilich auch ihr geliebtes Eishockey retten. Dafür schlägt ihr Herz. Ein solch leidenschaftliches Engagement mit bisher schon unzähligen Arbeitsstunden für das eine große Ziel ist dennoch fast beispiellos und verdient den größtmöglichen Respekt – das hat offenkundig auch die Politik erkannt.

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thomas.rademacher
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